Zudem scheint die Liga immer mehr zum Marktplatz für windige Geschäftsmänner, fragwürdige Sponsoren und nicht immer einwandfrei nachvollziehbare Geschäftsmodelle zu werden. Dem Vereinsvorsitzenden des 1. FC Düren Wolfgang Spelthahn wird gewerbs- und bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern in 84 Fällen vorgeworfen. In Dortmund wollte Türkspor-Vereinsboss Dr. Akin Kara schlicht kein weiteres Geld in den Spielbetrieb investieren, weil es ihm zu teuer war. Und beim KFC? Der wurde vor der Saison für läppische 80.000 Euro veräußert, um eine drohende Insolvenz zu verhindern, die nun zehn Monate später dennoch eintritt.

So unterschiedlich die Gemengelage in allen drei Klubs ist, so eint sie doch der Hang zu einer gewissen Laissez-Faire-Einstellung – geduldet vom Verband. Ein Klub häuft große Schulden an, ein anderer stellt aus Eigennutz den Spielbetrieb ein, ein Dritter hätte bei genauerer Betrachtung gar nicht erst zur aktuellen Saison antreten dürfen. Daraus müssen Konsequenzen folgen, will sich der Verband nicht der Lächerlichkeit preisgeben. Bislang galt für die Erteilung der Lizenz eine einmalige Zahlung von 35.000 Euro sowie ein spielfähiges Stadion. Weitere Sicherheiten gibt es für den WDFV nicht.vBezeichnungen wie „Pleiteliga“ für die Regionalliga West sind inzwischen gängig.

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