Eingestellt ist so ein böses Wort, eingespart klingt doch viel besser! /s
optimiert
Im Osten bedeutet es oft auch “als Reparation abgebaut und mitgenommen”.
Je mehr Strecken eingespart werden, desto mehr Geld bleibt über um das gerecht in der Chefetage und befreundeten Nichtleistungslöhner zu verteilen. Man gönnt sich ja sonst nichts!
Knapp zusammengefasst die Zahlen:
- 1920: 43 Tsd km
- 1955: 54 Tsd km (Höchststand)
- 2010er: 38 Tsd km (Tiefststand)
- 2022: 40 Tsd km
Aber auch wenn momentan wieder ein leichtes Wachstum zu erkennen ist, so umfangreich wie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird das Bahnnetz wohl nicht mehr werden.
Edit: Lesbarkeit verbessert
Entprivatisierung
Ich glaub trotzdem nicht, dass dadurch Züge in 5000 EW Dörfer neu gebaut würden. Eine Buslinie lässt sich halt wesentlich leichter einrichten als neue Schienen und Bahnhöfe.
Ist auch klimaschonender als Schiene. Ressourcenverbrauch bei SCHIENENverkehr ist schon gigantisch, denn da fährt halt nur ein Zug drauf. Auf einer Straße können Busse, Lkw, Autos, Räder und Kutschen fahren. ( Letzter Punkt für die Nostalgiker unter uns ;)
Bin nicht gehen Schiene, aber die macht eben bei Dorfnebenstrecken nicht viel Sinn. Da ist Bus weit flexibler und klimaschonender. Achso, solche Dorfnebenstrecken sind idR nicht elektrifiziert. Da stinkert die Diesellok.
Wenn ich mir anschaue, wie viele Fahrgäste hier auf der eingleisigen Bahnstrecke transportiert werden, sehen die 4 Spurige Bundesstraße und die 2 parallelen Landstraße daneben ganz schön alt aus. Zumal die Bahn auch schneller ist, weil man nicht im Stau hängt. Wenn man dass aus Spargründen weggelassene 2. Gleis endlich mal bauen würde, und der Bahninfrastruktur die gleiche Liebe wie den Straßen zukommen lassen würde, dann wären vermutlich noch mehr Leute im Zug
Selbst mit Diesellok verbrauchen die deutlich weniger als wenn ein halbvoller zug aufs Auto umsteigen würde.
Fahrräder können oft eh nicht auf Landstraßen fahren ohne angehupt und fast überfahren zu werden (habs oft genug probiert) und LKWs kann man ja auch auf die Schiene verlagern. Man kann also alles von dir genannte außer Kutschen auf die Schiene verlagern (selbst Fahrräder nehmen viele im Zug mit).
Eine Bahnstrecke in ein 5kEW-Dorf zu legen ist deutlich billiger/ressourcenschonender als eine 300km/h Hochgeschwindigkeitsstrecke zu bauen die 50 Jahre halten soll.
Das ist nicht richtig. Eine Bahn wiegt mehrere hundert Tonnen, die bewegt werden müssen. Egal wie voll besetzt die ist. Da geht ne Menge Diesel in die Luft, selbst für nur 2 Fahrgäste.
Wenn die denn mal voll besetzt wäre, dann ist die in der Bilanz besser als viele Autos. Aber das ist eine Dorfbahn ja gerade eben nicht.
Wenn du dann noch die ganzen Ressourcenkosten mit einrechnest, sieht die Rechnung noch deutlicher aus. Alleine die Menge Stahl für die Fahrstrecke muss ja auch hergestellt werden. Hunderte Tonnen CO2 intensive Stahlproduktion nur für den Weg. Der auch nur von einer Bahn befahren werden kann. Weder von Lkw, Auto oder Rad. Da ist eine Straße schon deutlich vielseitiger in der Nutzbarkeit.
So sehr ich Bahnfahren schätze, so wenig ist diese ein Allheilmittel. Reisebusse sind da oft wesentlich effizienter (aber weniger komfortabel)
Ich finde es immernoch amüsant, dass es bei uns in der Gegend noch immer eingleisige nicht elektrifizierte Strecken gibt, aber eine zweigleisige mit Strom wurde eingestellt.
Als ich 1989 nach Maroldsweisach (Einwohnerzahl 3210) gezogen bin da war der Zug schon eingestellt, es gab da noch die Schienen und den Bahnhof. Mittlerweile sind die Schienen zum Fahrradweg geworden, nicht die schlechteste Wahl, wenn es schon keinen Zug gibt. Der Bahnhof ist verfallen.
Man muss jetzt mit dem Auto nach 18 km nach Ebern fahren und dort parken. Wenigstens gibt es dort einen ausreichend großen Parkplatz. Aber auch von Ebern aus wird der Zug nicht wirklich viel genutzt, OK, vielleicht hat sich das ja mit dem 49 EUR Ticket geändert.
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Damals war Deutschland auch deutlich weniger zersiedelt als heute. Denn das EFH in der seelenlosen Pampas ist ja nicht nur ein Naturgesetz menschlicher Migration, sondern auch der unersetzliche Ausweis der Mittelschicht. Weil das so ist, sind Autos eben einfach alternativlos. Kann man nix machen. /s
Wäre die DB bis heute im Eigentum des Staates, könnte man selbst für den letzten Hansel den Beförderungsauftrag laufen lassen. Aber nein, jetzt muss die DB ja Profitabel sein. Orsch ist sie. Und der Hauptgrund für Verspätungen (+8%) im Nachbarland sogar.
DB ist doch zu 100% in staatlicher Hand (nicht das ich gegen die Entprivatisierung wäre). Kapitalstock der Bahn kann sogar vom Staat an der Schuldenbremse vorbei aufgestockt werden, wird halt einfach nicht gemacht. Infrastruktur wurde die letzten 30 Jahre systematisch fürs Auto umgebaut (s. auch USA Anfang des 20. Jahrhunderts). Jetzt ist die Bahn Infrastruktur halt super schlecht und Leute tatsächlich auf das Auto angewiesen. Will man jetzt die Infrastruktur verbessern, kommt es zu tausenden Baustellen mit noch mehr Verspätungen und die Leute sind noch verärgerter (aktueller Stand). Bis es mal substantiell besser wird, wird es sicher mind. 10-15 Jahre dauern. So einen langen Atem haben aber selbst politisch linke in D nicht und somit setzt sich eine chronische Unzufriedenheit ohne wirkliche populäre Lösungsmöglichkeit fort.
Ähnliches ist in GB mit dem NHS passiert. Jahrelang von neoliberaler Seite runter gewirtschaftet, dass es für alle kacke ist und nun wird es als Negativbeispiel für ein Steuerfinaziertes Gesundheitssystem ohne private etc. angeführt.
Die DB ist 100% im Besitz des Bundes und das war sie schon immer.
Ja, aber sie wird als Aktiengesellschaft geführt und wurde dabei bis auf die paar letzten Jahre jahrzehntelang gezwungen eine Dividende an den Bund zu bezahlen.
Bre… Die “Dividenden” sind ein Tropfen auf den heißen Stein (0,6 Mrd. Euro). Allein die Pensionsansprüche die durch eine Wiederverbeamtung der Angestellten entstehen würden, würden das um ein vielfaches übersteigen. Die Bahn hat Finanzierungs- und Strukturprobleme, die man nicht löst, indem man ein ineffizientes System noch ineffizienter macht.
Warum soll sich das Bahnnetz finanziell selbst tragen, aber das Straßennetz nicht, was einen Haufen externe Kosten verursacht. In anderen Ländern (Tschechien zum Beispiel) werden Schienen auch nur als Infrastruktur gesehen, und nur die Grenzkosten für den Zugbetrieb berechnet…
Du verstehst, nicht wovon ich rede, weil du zu schwarz-weiß denkst und zu sehr in Bündeln von Themen, die nicht zusammengehören. Ich bin voll bei dir, wenn es darum geht, Infrastruktur zu verstaatlichen, aber Zugbetrieb ist keine Infrastruktur. Deswegen muss die DB ja auch endlich zerschlagen werden, da sind sich im Grunde ja wirklich alle einig, die etwas von der Materie verstehen. Lediglich die konservative Parteiräson der SPD hat es diese Wahlperiode wieder verhindert.
Völlig richtig, denn es ist ja allgemein bekannt, dass Staatseigentum der Freies-Geld-Fehler ist. In dem Sinne wäre es vielleicht die beste Lösung, gleich einen staatlichen Flugtaxiservice einzurichten. Aber warte: Die Bahn ist 100% in Staatshand. Stimmt da etwa etwas nicht mit deiner These?