Gedanken zu einem bisher zu wenig beleuchteten Punkt des neuen CDU-Programms:

In der wohl finalen Fassung des neuen Grundsatzprogramms der CDU steht - allen durchaus teils energischen Bestrebungen innerhalb der CDU, den Schöpfungsmythos aus diesem Abschnitt zu streichen, zum Trotz - folgender Satz:

Jeder Mensch ist als von Gott geschaffenes Wesen einzigartig, unverfügbar und soll frei und selbstbestimmt leben.

In der wohl finalen Fassung des neuen Grundsatzprogramms der CDU steht außerdem folgender Satz:

Wir machen uns (…) für das Recht auf Religionsfreiheit und den Schutz religiöser Minderheiten stark.

Nun sind wir Heiden ja nicht von einem Gott geschaffen worden, sondern aus dem Achselschweiß des Riesenmenschen Ymir geronnen, und auch bei Buddhisten ziehe ich erst mal in Zweifel, dass sie sich mittlerweile darauf einigen können, dass „Gott“ (welcher?) sich in ihre Menschwerdung eingemischt hat.

Ich weiß, dass Religionsphilosophie weniger Menschen bewegt als Migrations- und Sozialfragen, trotzdem erlaube ich mir dieses Fass aufzumachen, weil ich da, glaube ich, etwas Wesentliches missverstehe: Also Religionsfreiheit, für die sich die CDU stark mache, bedeutet, dass jeder ausschließlich das ungehinderte Recht haben soll, christlich/jüdisch zu glauben?

Ich frage für einen Kreuzzug.

  • rhabarba@feddit.deOP
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    7 months ago

    Zumal die CDU - wenn man sie darauf anspricht - darauf beharrt, dass das C für „christliche Werte“ (d.h. Samaritertum), jedoch nicht für religiösen Fanatismus stehe. Da sehe ich einen Widerspruch zwischen Außen- und Innendarstellung.