Die am häufigsten von Linken und Gewerkschaften vorgebrachte Kritik an der Aktienrente, die Rentenbeiträge der Arbeiter*innen würden „an der Börse verzockt“, trifft nur bedingt zu. Problematisch sind eher die ideologischen Folgen von Aktienrente und Generationenkapital.

  • GRKf9l@discuss.tchncs.de
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    1 year ago

    Wenn die Rente der Menschen davon abhängt, dass die Unternehmen große gewinne machen, dann haben auch die armen scheinbar ein Interesse daran, dass mehr des Gewinns zu denen fließt denen die Unternehmen gehören, und nicht denen die das geld erwirtschaften. Damit scheint der “arme Rentner” davon Vorteile zu haben, wenn die Arbeiter schlechter bezahlt werden, weil dann mehr ausgeschüttet werden kann, und damit die Rente höher ist. Das der Großteil des Geldes nicht bei den Rentnern landet, sondern bei denen die nur von ihrem Besitz leben können oder könnten, wird dann schnell vergessen oder relativiert

  • agarorn@feddit.de
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    1 year ago

    Schwacher Artikel. Am Ende kommen sie darauf dass sich die Schlange eigentlich immer in den Schwanz beißt. Die Rente bleibt umlagefinanziert. Wenn statt der Rente Beiträge dividenten/Renditen die Rente erzeugen kommt das Geld zwar in erster Linie von Unternehmen, aber in waheheit doch immernoch von den Arbeitern in den Unternehmen.

    Wo das Geld herkommen soll, ist noch nicht klar.

    Und wenn man so einen Satz liest dann kann man ruhig mal an der wirtschaftlichen Kompetenz vom Schreiber zweifeln.

    Spoiler: schau doch einfach mal nach was geplant ist:

    Mit dem BMF-Konzept für ein Generationenkapital würde die gesetzliche Rente zusätzlich durch an den Aktienmärkten erzielte Renditen unterfüttert. Finanziert würde der Kapitalstock nach den Plänen des BMF bereits im Jahr 2023 aus Krediten des Bundes in Höhe von 10 Mrd. Euro. Das Generationenkapital kann durch Zuschüsse, Sacheinlagen oder Darlehen weiter aufgestockt werden.

    https://www.bundesfinanzministerium.de/Monatsberichte/2023/01/Inhalte/Kapitel-2b-Schlaglicht/2b-generationenkapital.html

        • garden_boi@feddit.de
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          1 year ago

          Ja, aber das haben wir in Deutschland nicht in der Hand, wie viel Lohn das Unternehmen in Paraguay seinen Mitarbeiter:innen zahlt.

          • agarorn@feddit.de
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            1 year ago

            Also willst du auch auf die globale Perspektive hinaus? Klar, durch ne Aktienrenten können wir länger Kapital aus aktuell ärmeren Ländern zu uns holen. Würde mich aber wundern wenn das in diesem Sub gewünscht ist.

    • typfelhyaene@lemmy.worldOP
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      1 year ago

      Die 10 Milliarden stehen im Artikel, buchstäblich der Satz vor dem von dir bemängelten: “Dafür wird 2023 ein Kredit über 10 Milliarden Euro aufgenommen, in den nächsten 15 Jahren sollen insgesamt 150 Milliarden in den Fonds fließen.” Bleibt die Frage nach den anderen 140 Milliarden, falls du keine Quelle dafür liefern kannst dass jährlich Kredite aufgenommen werden sollen kommen mir gewisse Zweifel an deiner intellektuellen Überlegenheit gegenüber dem Autor des Artikels.

    • Anekdoteles@feddit.de
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      1 year ago

      Wenn statt der Rente Beiträge dividenten/Renditen die Rente erzeugen kommt das Geld zwar in erster Linie von Unternehmen, aber in waheheit doch immernoch von den Arbeitern in den Unternehmen.

      Richtig, aber jetzt partizipieren Arbeitnehmer nicht am Reichtum von Unternehmen. Mit einer kapitalgedeckten Rente aber sehr wohl. Ansonsten bin ich voll bei dir, dass Geld in der Wirtschaft ein Nullsummenspiel zwischen Arbeitnehmern, Unternehmen und Staat ist, aber eins übersiehst du: mit Aktien kann man weltweit Unternehmen anzapfen.

      • geissi@feddit.de
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        1 year ago

        dass Geld in der Wirtschaft ein Nullsummenspiel zwischen Arbeitnehmern, Unternehmen und Staat ist

        Ich weiß gar nicht, wem ich hier am besten antworte, darum setze ich mal beim Ersten an, der den Begriff Nullsummenspiel ins Spiel bringt.

        @[email protected], @[email protected]
        Ihr hab schon mal davon gehört, dass Staaten/ Zentralbanken Geld schöpfen können, ja? Die Geldmenge ist nicht fix sondern wächst mit der Zeit.

        • Anekdoteles@feddit.de
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          1 year ago

          Ihr hab schon mal davon gehört, dass Staaten/ Zentralbanken Geld schöpfen können, ja? Die Geldmenge ist nicht fix sondern wächst mit der Zeit.

          Ja, aber ich meine nicht die Geldwirtschaft, die ziemlich losgelöst von der Realwirtschaft existiert, sondern das Geld, das in Bruttoeinkommen, Unternehmensgewinnen, Steuereinnahmen und Privatvermögen zirkuliert.

      • agarorn@feddit.de
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        1 year ago

        Ja, man kann aus dem Ausland noch mehr Geld ins Land bringen. Ob man das so sinnvoll finden soll ist die Frage.

        • agarorn@feddit.de
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          1 year ago

          Richtig, ein Kredit. Wenn der Staat Schulden macht landet dies aus Vermögen bei Privaten und Firmen. In Summe bleibst du bei 0.

            • agarorn@feddit.de
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              1 year ago

              Wenn der Staat die Kreditzinsen mit einem neuen Kredit bedient steigen doch ebenso wie die Staatsschulden wieder die privaten Vermögen. Immer noch 0 in der Summe.

              Und ja, sowas wie Staatsschulden steigt bei uns unbegrenzt, aber wenn es beispielsweise langsamer als die Inflation steigt wird es real weniger.

                • agarorn@feddit.de
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                  1 year ago

                  Ja, und nein.

                  Wenn der Staat anleihen ausgibt kann er entscheiden mit welchem Zins. Aktuell gibt Lindner immer noch Anleihen mit 0% raus. Banken bezahlen dann aber weniger dafür.

                  Es kann also sein dass wir aktuell eine 100€ Anleihe (Laufzeit 10 Jahre) für 50€ verkaufen. Jetzt beziehen sich diese beiden Werte aber verschiedene Zeitpunkte. Die 100€ fallen erst in 10 Jahren an, aktuell hätte der Staat 50€ mehr, und die Bank die die Anleihe gekauft hat beziffert diese ebenfalls mit 50€ (Summe 0). Im Laufe der Jahre wird der Wert der Anleihe bei der Bank steigen, klar, aber aktuell ist es ausgeglichen.

  • gapbetweenus@feddit.de
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    1 year ago

    Das Problem für mich ist eher noch mehr Verschiebung von Arbeit zu Kapital und das Verhältnis ist eh schon gewaltig schräg.