Die EU-Kommission will mehr für Bauern sowie für kleine und mittlere Unternehmen tun – und härter gegen billige Elektroautos made in China vorgehen. Dies kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei ihrer alljährlichen Rede zur Lage der (Europäischen) Union am Mittwoch in Straßburg an.
Wir hassen hier ja alle Autos, aber willst du ernsthaft die komplette Abwanderung einer der stärksten Industriezweige in Deutschland? Oder ist die Diskussion hier standardmäßig schon auf Stammtischniveau?
Ja, das würde ich mir wünschen. Wenn keine Jobs mehr dranhängen, gibt es endlich Freiraum für Gestaltung. Dass wir in Deutschland jetzt so große Schwierigkeiten haben, liegt doch gerade daran, dass man den Zigarrenstummel noch bis zum letzten Zug ausgelutscht hat, statt in Zukunftstechnologien zu investieren. Es ist nie gut, sich gegen Strukturwandel zu stellen und die goldenen Jahre der deutschen Autoindustrie sind nunmal vorbei. Dieser Realität müssen wir uns stellen. Besser den Wandel beschleunigen, als ihn kostspielig rauszuzögern.
Wenn da “keine Jobs mehr dranhängen” gibt’s vor allem erst mal eine ganze Menge weniger Beschäftigte. Ich finde es selber lächerlich, wie sehr unsere Automobilindustrie die Transformation verpennt, aber zur Wahrheit gehört eben auch, dass ein nicht unerheblicher Teil von uns Deutschen seinen Wohlstand aus dieser Industrie zieht.
Es ist aber schon wahr, dass die Autoindustrie hier auch aktiv die Luft für Anderes aus dem Raum zieht.
Die Autoindustrie wird an dieser Einstellung über kurz oder lang auch zugrunde gehen. In meinen Augen letztlich zurecht und selbstverschuldet. Dieser Tag wird allerdings nicht, wie vielleicht viele hier erst mal meinen, ein großer Feiertag für uns, sondern wahrscheinlich mit erheblichen Wohlstandseinbußen einhergehen. Das wiederum wird die politische Spaltung noch weiter vertiefen und die Gesellschaft auf eine ziemliche Zerreißprobe stellen. Ein Blick in Länder, die uns in diesem Punkt schon einen Schritt voraus sind, macht nicht wirklich Lust auf mehr.