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In Deutschland werden so wenig Schweine gehalten wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Die Zahl der Betriebe ist binnen eines Jahres um fast elf Prozent eingebrochen. Die Haltung ist oft unwirtschaftlich geworden.
Die Zahl der in Deutschland gehaltenen Schweine ist auf einen neuen Tiefstwert gesunken. Anfang Mai wurden nach Zahlen des Statistischen Bundesamts 20,7 Millionen Schweine gehalten. Das war ein Rückgang von 7,3 Prozent oder 1,62 Millionen Tieren innerhalb eines Jahres. Im Vergleich zum Mai 2021 nahm der Bestand um 16,1 Prozent oder 3,99 Millionen Tiere ab.
Noch nie seit der deutschen Vereinigung seien in Deutschland weniger Schweine gehalten worden, so die Statistiker. 1990 waren es noch 30,8 Millionen Tiere.
Immer mehr Betriebe geben auf
Auch die Zahl der schweinehaltenden Betriebe verringerte sich weiter. Zum Stichtag gab es 15.900 Betriebe und damit 10,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Gegenüber 2021 ergibt sich ein Rückgang um etwa ein Fünftel. Im Zehnjahresvergleich ging die Zahl der Betriebe um über 43 Prozent zurück.
Angesichts sinkender Preise für Schweinefleisch und steigender Kosten geben immer mehr Landwirte die Schweinehaltung auf. Der Konsum von Schweinefleisch sinkt seit Jahren, zudem machen hohe Auflagen und Kostensteigerungen die Haltung unwirtschaftlich.
Milchkuh-Haltung ebenfalls rückläufig
Der Rinderbestand blieb dagegen mit 10,9 Millionen Tieren nahezu konstant. Dabei nahm der Anteil der Milchkühe weiter ab. Die Zahl der Milchkuh-Haltungen lag bei 3,8 Millionen Tieren. Das waren 3,7 Prozent weniger als vor Jahresfrist und 36,2 Prozent weniger als vor zehn Jahren.
Die Geschichte hier ist aber eine rein wirtschaftliche. Das traurige ist auch immer, dass die kleineren Betriebe (die in manchen Fällen eine humanere[1] Art der Aufzucht betreiben) schneller schließen als Großbetriebe, die eine FInanzfachkraft an der Spitze haben und wo der Betrieb gerade so im legalen Bereich arbeitet ist und alles tut, wofür es Förderung gibt. Das sieht man jedes Mal, wenn man den prozentualen Rückgang der Betriebe mit dem prozentualen Rückgang der Tiere vergleicht.
[1] Merke: Das ist ein Komparativ, also nur als Vergleich zu anderen Betrieben gemeint.
Wenn die Nachfrage nach deren Produkten sinkt und deshalb der Bestand verringert wird, ist das auch eine rein wirtschaftliche Entscheidung. Aus welchem Grund das nun letztendlich geschieht ist fuer die Tiere aber auch sowieso egal, Hautpsache es muessen weniger leiden.
Die Nachfrage nach Fleisch singt zwar, aber nur sehr langsam.
Nicht um 7,3% innerhalb eines oder 16,1% in zwei Jahren, selbst wenn es nur der Konsum von Scheinefleisch wäre. Hier schrumpft die Schweinehaltung, dafür wird sie in anderen (europäischen) Ländern gestiegen sein.
Ja stimmt, sowas hatte ich nicht bedacht, dass das ganze dann einfach nur in Nachbarlaender auswandern koennte.