Ich war schon mehrmals beim HNO-Arzt. Bisher hat er keine physische Gründe für mein Tinnitus und Hyperakusis gefunden. Vermutet wird, dass meine Krankheit neurologisch ist. Bisher keine Heilung angeboten, nur Adaptationsmechanismen (also, lerne, damit umzugehen).
Das Problem ist, dass ich diese Krankheit seit Jahren habe und bisher habe ich nur einen HNO-Arzt kontaktiert, der Ahnung über meine schmerzhafte Überempfindlichkeit hat und es ist nicht so einfach, einen Termin mit ihm zu vereinbaren. Es kann gut sein, dass ich 2 Monate warten muss, bis ich ihm nochmal sehe und Fragen stellen kann. Und selbst, wenn ich das mache, hat er viele andere Patienten, heißt, er hat nicht viel Zeit für mich und beschleunigt den Termin. Ich bin gesetzlich versichert.
Er hat mich ein App für Smartphone empfohlen, das ich nutze: Kalmeda, aber das hilft mir nicht viel, weil ich mein Tinnitus schon relativ gut bewältigen kann und das App nur ein Entspannungs- und Ablenkungsapp ist. Was mich an der ersten Stelle stört ist meine Hyperakusis - Hyperakusis dolorosa.
Ich arbeite am Bett in einem Krankenhaus und bin Mitglied einer sehr bekannter Gewerkschaft. Trotzdem habe ich Angst, dass der Arbeitgeber mir sagt, dass ich aufgrund meiner Krankheit dort nicht mehr arbeiten darf, weil wenn ich Gehörschutz trage, können sie behaupten, dass ich nicht geeignet für den Job bin.
Beim letztem Arzttermin mit einem anderen Arzt, der auch sagte, es gebe keine Heilung, hat er vorgeschlagen, dass ich individuell angepasste Gehörschutz nutzte. Habt ihr Erfahrung mit diesem Ding? Ab und zu nutze ich normale Ohrstöpsel, aber ich höre immer noch die Geräusche, die mich stören (7K Hz, wenn Menschen wie Kinder reden oder singen, viele Popmusik).
Am Arbeitsort machen viele Arbeitskollegen Musik an, für mich nervige Popmusik. Es scheint, dass sie alle es problemlos hören, aber für mich ist eine Tortur, meine Ohren tun weh auch, wenn ich Ohrstöpsel trage. Meine Angst ist, sie sagen, dass in der Pflege schnelle Kommunikation sehr wichtig ist und mit Gehörschutz sollte ich woanders arbeiten, weil ich sie nicht höre. Deswegen frage ich auf eure Erfahrung mit individuell angepasste Gehörschutz.
Ich frage auch, ob ich aufgrund dieser Krankheit entlassen werden kann: Beim Anstellungstermin mit dem Betriebsarzt habe ich nichts über dieses Problem gesagt, aber es ist eine Vorerkrankung. Können sie sagen, dass ich angelogen habe und folglich mich entlassen?
Wie lebt ihr mit dieser Krankheit? Wie arbeitet ihr?
Meinst du, dass die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt?
Meinst du Grad der Behinderung? Wo lasse ich mich darüber beraten?
Du hast eine Datenbank hier verlinkt, Die Inhalte verstehe ich aber überhaupt nicht, da es so viele Geräte und Variabeln gibt. Weiß du, wer mich beraten könnte? Gibt es in Deutschland sowas wie Gesundheitsförderungspunkte?
Kommt darauf an, wofür: Hörgeräte werden für eine Hörminderung übernommen, Tinnitusmasker für anderweitig nicht behandelbaren Tinnitus. Hyperakusis ist meines Wissens keine Erkrankung, die in den Hilfsmittelrichtlinien erwähnt wird.
Der aussichtsreichste Weg, wenn keine Hörminderung besteht, ist wohl, so lange über den Tinnitus zu jammern, bis die Krankenkasse einen Masker zahlt. Könnte aufwendig sein – wahrscheinlich wird vorher eine Reha fällig. Hab aber keine Erfahrung mit diesem Thema.
Sorry, ja, Grad der Behinderung. Bei jeder Beratungsstelle. Erste Adresse wäre für mich der VdK. Caritas, Diakonie, Arbeiterwohlfahrt & Co sind eher auf andere Bereiche fokussiert, haben oft aber auch brauchbare Beratungsstellen.
Nochmals sorry – der Hilfsmittelkatalog ist halt die maßgebliche Informationsquelle.
Beraten zu Hörgeräten/Tinnitusmaskern können HNO-Ärzte (nur die können zu Lasten der Kasse verschreiben) und Hörgeräteakustiker.
Was sind Gesundheitsförderpunkte? Keine Ahnung, wahrscheinlich eher nicht, außer vielleicht als irgendein Kassenspezifisches Program.