Die Umweltministerin will die Akzeptanz des Wolfsschutzes in Deutschland verbessern – und plädiert für Tötungen, wenn die Tiere eine Gefahr darstellen. Doch es gelte auch die Balance zu halten.
Ein treffenderer Vergleich wäre vielleicht gewesen. Die Gefahr, die von Wölfen ausgeht, mit der von Hunden in unserer Gesellschaft zu vergleichen. Wie viele Beißattacken, tödliche Angriffe von Hunden gibt es in Deutschland? Hab dazu keine Zahlen im Kopf, aber soviel ich weiß, sind die Zahlen nicht gerade niedrig. Auch hier wird der Wolf gefährlicher dargestellt, als er tatsächlich ist. Am Ende geht es doch eher wieder um wirtschaftliche Interessen, weil eben vermehrt z.B. Schafe oder Wild gerissen werden (obwohl da ein Ausgleich normalerweise gezahlt wird). Frage ist oft auch, ob das letztendlich nicht auch teilweise wilde Hunde waren.
Die Gefährlichkeit ist wieder nur ein vorgeschobener Grund um Stimmung gegen den Wolf zu machen. Komischerweise isr die Afd bei so etwas immer vorne in der ersten Reihe. Das Ministerin Lenke dabei mitmacht, enttäuscht mich etwas.
Ich glaube bei den wirtschaftlichen Interessen spielt Tourismus auch eine Rolle, vielleicht sogar eine größere als die paar Nutztiere die gerissen werden.
Der Wolf, der erschossen werden muss, weil er hilflose Schafe gerissen hat gibt ein besseres Bild als der Wolf, der erschossen wird, obwohl er einfach nur in seinem natürlichen Lebensraum existiert, aber zu vielen Leuten Angst macht, die durch seinen Lebensraum wandern wollen.
Es gibt aber auch sehr viel weniger Wölfe. Zum einen ist das wichtig, weil wir uns entscheiden müssen ob wir das Risiko pro Vierbeiner oder pro Land berechnen wollen.
Zum anderen heißt das auch, dass wir schlichtweg nicht genau wissen, welche Gefahr von einer größeren Wolfspopulation (die wir jetzt wieder bekommen werden) ausgeht. Wir können nur Daten aus anderen Kontinenten (mit entsprechend anderen Wölfen) oder anderen Jahrhunderten (mit entsprechend anderer Lebensweise und fragwürdigen Quellen) nutzen.
Z.B. hatte Frankreich laut wikipedia historisch etwa 10 tödliche Wolfsattacken pro Jahr. Zum Vergleich: Deutschland hat derzeit im Schnitt gut drei tödliche Hundeattacken pro Jahr (Hunde sind also ungefährlicher als Menschen).
Was man daraus ablesen soll, ist eine andere Frage.
Schau aber mal die Hunde-Beißattacken, als ob das so viel ungefährlich ist.
Habe doch oben geschrieben. Es gibt in etwa drei tödliche pro Jahr. Bei 10 Millionen Hunden. Also etwa 0,3 Tötungen pro Million hunde. Zum Vergleich: Es gibt etwa 9 Tötungen pro Million Menschen (ohne Unfälle).
In Deutschland gibt es pro Jahr 30 000 bis 50 000 Bissverletzungen durch Tiere. Laut einer Studie der Klinik für Kinderchirurgie der Berliner Charité (2015) werden davon 60 bis 80 Prozent durch Hunde und 20 bis 30 Prozent durch Katzen verursacht. Ich frag ja nur, wenn davon nur 5-10% schwere Verletzungen sind. Muss ja nicht unbedingt tödlich sein um damit sein Leben lang “Spaß” zu haben. Viel wird darüber jedenfalls nicht berichtet. Nur über den bösen Wolf, der theoretisch gefährlich werden könnte.
Solche Zahlen sind leider nicht sehr aussagekräftig, weil da alles von einem Kratzer bis zu abgebissenen Gliedmaßen drin ist.
Deshalb nutze ich die Zahl der Todesopfer als Referenz. Da sind Auswirkungen nämlich eindeutig und es gibt nur eine kleine Dunkelziffer. Davon ausgehend kann man dann abschätzen, dass die Zahl der Verletzen noch einmal deutlich größer sein dürfte.
Aber deine Zahlen machen es durchaus plausibel, dass das Problem nicht sonderlich groß ist.
Hund begehen demnach deutlich seltener Körperverletzungen als Menschen.
Außerdem ist natürlich relevant, dass es in den vielen (den meisten?) Fällen die Halter treffen dürfte.
Worauf ich hinaus will, ist dass ein Wolf in der langfristigen Statistik mit ziemlicher Sicherheit Größenordnungen mehr Schaden anrichtet als ein Hund. Wenn wir die Kosten für Bauern einrechen ist das bereits jetzt der Fall. Überschlagsmäßig bekomme ich hier vielleicht 10-100 Euro pro Hund und Jahr (man kann Menschenleben umrechnen, sorry zu viel mit BWLern zu tun gehabt). Bei Wölfen ist es ca. 10 000 Euro pro Tier (im Wesentlich sind das die Kosten für Präventionsmaßnahmen).
Nur gibt es Deutschland auch etwa 15 000 mal mehr mehr Hunde als Wölfe. Die Frage ist also, ob man diese Rechnung für sinnvoll hält. Muss man wirklich nicht. Aber es ist eine Möglichkeit die Probleme zu quantisieren.
Da muss einem doch beim Schreiben auffallen, dass die Zahl nicht ganz stimmen kann.
Ein treffenderer Vergleich wäre vielleicht gewesen. Die Gefahr, die von Wölfen ausgeht, mit der von Hunden in unserer Gesellschaft zu vergleichen. Wie viele Beißattacken, tödliche Angriffe von Hunden gibt es in Deutschland? Hab dazu keine Zahlen im Kopf, aber soviel ich weiß, sind die Zahlen nicht gerade niedrig. Auch hier wird der Wolf gefährlicher dargestellt, als er tatsächlich ist. Am Ende geht es doch eher wieder um wirtschaftliche Interessen, weil eben vermehrt z.B. Schafe oder Wild gerissen werden (obwohl da ein Ausgleich normalerweise gezahlt wird). Frage ist oft auch, ob das letztendlich nicht auch teilweise wilde Hunde waren.
Die Gefährlichkeit ist wieder nur ein vorgeschobener Grund um Stimmung gegen den Wolf zu machen. Komischerweise isr die Afd bei so etwas immer vorne in der ersten Reihe. Das Ministerin Lenke dabei mitmacht, enttäuscht mich etwas.
Da geh ich ja bei allem mit - aber die Zahl ist offensichtlich Schwachsinn.
Ich glaube bei den wirtschaftlichen Interessen spielt Tourismus auch eine Rolle, vielleicht sogar eine größere als die paar Nutztiere die gerissen werden. Der Wolf, der erschossen werden muss, weil er hilflose Schafe gerissen hat gibt ein besseres Bild als der Wolf, der erschossen wird, obwohl er einfach nur in seinem natürlichen Lebensraum existiert, aber zu vielen Leuten Angst macht, die durch seinen Lebensraum wandern wollen.
Es gibt aber auch sehr viel weniger Wölfe. Zum einen ist das wichtig, weil wir uns entscheiden müssen ob wir das Risiko pro Vierbeiner oder pro Land berechnen wollen. Zum anderen heißt das auch, dass wir schlichtweg nicht genau wissen, welche Gefahr von einer größeren Wolfspopulation (die wir jetzt wieder bekommen werden) ausgeht. Wir können nur Daten aus anderen Kontinenten (mit entsprechend anderen Wölfen) oder anderen Jahrhunderten (mit entsprechend anderer Lebensweise und fragwürdigen Quellen) nutzen.
Z.B. hatte Frankreich laut wikipedia historisch etwa 10 tödliche Wolfsattacken pro Jahr. Zum Vergleich: Deutschland hat derzeit im Schnitt gut drei tödliche Hundeattacken pro Jahr (Hunde sind also ungefährlicher als Menschen).
Was man daraus ablesen soll, ist eine andere Frage.
@letmesleep @Leobm Stimmt, aber das Wort “historisch” sollte hier nicht überlesen werden - das galt bis 1918.
Schau aber mal die Hunde-Beißattacken, als ob das so viel ungefährlich ist.
Habe doch oben geschrieben. Es gibt in etwa drei tödliche pro Jahr. Bei 10 Millionen Hunden. Also etwa 0,3 Tötungen pro Million hunde. Zum Vergleich: Es gibt etwa 9 Tötungen pro Million Menschen (ohne Unfälle).
In Deutschland gibt es pro Jahr 30 000 bis 50 000 Bissverletzungen durch Tiere. Laut einer Studie der Klinik für Kinderchirurgie der Berliner Charité (2015) werden davon 60 bis 80 Prozent durch Hunde und 20 bis 30 Prozent durch Katzen verursacht. Ich frag ja nur, wenn davon nur 5-10% schwere Verletzungen sind. Muss ja nicht unbedingt tödlich sein um damit sein Leben lang “Spaß” zu haben. Viel wird darüber jedenfalls nicht berichtet. Nur über den bösen Wolf, der theoretisch gefährlich werden könnte.
Solche Zahlen sind leider nicht sehr aussagekräftig, weil da alles von einem Kratzer bis zu abgebissenen Gliedmaßen drin ist.
Deshalb nutze ich die Zahl der Todesopfer als Referenz. Da sind Auswirkungen nämlich eindeutig und es gibt nur eine kleine Dunkelziffer. Davon ausgehend kann man dann abschätzen, dass die Zahl der Verletzen noch einmal deutlich größer sein dürfte.
Aber deine Zahlen machen es durchaus plausibel, dass das Problem nicht sonderlich groß ist. Hund begehen demnach deutlich seltener Körperverletzungen als Menschen. Außerdem ist natürlich relevant, dass es in den vielen (den meisten?) Fällen die Halter treffen dürfte.
Worauf ich hinaus will, ist dass ein Wolf in der langfristigen Statistik mit ziemlicher Sicherheit Größenordnungen mehr Schaden anrichtet als ein Hund. Wenn wir die Kosten für Bauern einrechen ist das bereits jetzt der Fall. Überschlagsmäßig bekomme ich hier vielleicht 10-100 Euro pro Hund und Jahr (man kann Menschenleben umrechnen, sorry zu viel mit BWLern zu tun gehabt). Bei Wölfen ist es ca. 10 000 Euro pro Tier (im Wesentlich sind das die Kosten für Präventionsmaßnahmen).
Nur gibt es Deutschland auch etwa 15 000 mal mehr mehr Hunde als Wölfe. Die Frage ist also, ob man diese Rechnung für sinnvoll hält. Muss man wirklich nicht. Aber es ist eine Möglichkeit die Probleme zu quantisieren.