Eine Freundesgruppe hat ein gemeinsames Konto, weil sie sich einen gerechteren Umgang mit Geld wünscht. Reisen mitfinanzieren, ohne teilzunehmen, und ab 100 Euro jede Ausgabe absprechen. Kann das wirklich funktionieren?
So lange der eine (potentielle) Gutverdiener (Arzt) mitmacht…
Hätte mich interessiert, wie dann der Ausstieg der einen Person geregelt wurde. Alles Geld abgehoben, was die Person eingezahlt hat, oder quasi dann ein Achtel der Gesamtmenge?
Ich denke, das gesamte Konzept funktioniert insbesondere dann, wenn alle sowieso eher sparsam sind.
Also es gibt ja mehr als genügend Besserverdienende, die sich nicht extra zu Tode ackern, um so viel zu verdienen, sondern einfach zufällig die richtigen Interessen/Stärken/Kontakte haben, um vom Kapitalismus belohnt zu werden.
Die sind dann oft weiterhin genügsam und solange sie über die Runden kommen und was für’s Alter zurücklegen können, dann kann der Rest auch quasi gespendet werden.
Und wenn sich die Lebensumstände ändern sollten, dann sollte ja die GemÖk dann wieder vorteilhaft sein.
Oder halt gar nichts, weil eh nichts da.
Ich glaube, Du unterschätzt das. Auch für Besserverdiener sind nicht in allen Lebenslagen immer super aufgestellt. Die meisten Menschen, auch mit gutem Einkommen und wenig Verpflichtungen, müssen Jahrzehnte ackern, um eine Altervorsorge zu haben, von der man auch halbwegs leben kann. Ein Haus bauen, Familie als Alleinverdiener; da ist auch ein gutes Bruttogehalt schnell aufgebraucht.
Und auch auf der Einkommensseite: Als Berufsanfänger mag das so aussehen, dass das Gehalt mehr von Neigungen, denn von der Leistung abhängt. Dennoch, wer große Sprünge machen will, zahlt dafür einen Preis; opfert oft Freizeit und/oder Sicherheit. Zumindest haben die meisten Menschen das Gefühl, dass sie ihr Entgelt verdient haben. Die wenigsten werden sagen, da das Geld ja vom Himmel fällt, kann ich es auch verschenken.
Soll jeder machen, wie er will, aber ich denke das Modell wäre erfolgreicher, wenn man unterschiedliche Gehälter berücksichtigt. So wirkt das für mich wie ein Thema für ein Bachelor-Arbeit; weniger wie ein funktionierendes Modell.
Hmm, ja, an sich stimme ich dir bei Altersvorsorge und Familienplanung schon zu. Was ich da vielleicht etwas unterschlagen habe: Da sollte man auch genügsam sein.
Also dass in dem Artikel Klimaaktivist*innen ihre Nennung finden, denke ich, hat nicht nur mit Gemeinsamkeiten in der links-grün-versifften Szene zu tun, sondern auch damit, dass man als Klimaaktivist*in meist sowieso nicht plant, Kinder zu bekommen. Oder im Alter noch eine lebenswerte Welt vorzufinden.
Dadurch wird finanzielle Sicherheit plötzlich extrem optional, und man kann Dinge tun, die von außen nicht rational erscheinen.
Das Gehalt könnte man natürlich schon auch berücksichtigen, aber ich denke, das macht jede GemÖk für sich aus…