Eigentlich hatte ich direkt nach dem Spieleabend den Plan einen Kurzbericht zu den beiden Spielen “Die Weiße Burg” und “Faraway” zu schreiben. Jetzt steht schon fast der nächste Spieleabend an und ich muss das schnell nachholen.

Die Weiße Burg

Das Spiel Die Weiße Burg hatte mich schon länger fasziniert und passt ziemlich gut in mein “Beuteschema”. Nun kam es endlich einmal auf den Tisch. Wir haben ein Eurogame mit gehobener Komplexität (BGG 3.03), das durch Worker- bzw. Dice-Placement eine gewisse Interaktion forciert ohne die Interaktion komplett in den Vordergrund zu stellen. Gleichzeitig liegen alle Informationen aller Spieler offen, sodass ich meine Züge auch mit den Optionen der Mitspieler abgleichen kann um ihre Möglichkeiten einzuschränken oder Aktionen zu wählen, bevor diese von Mitspielern blockiert werden. Durch die Würfel ist ein gewisser Glücksfaktor gegeben, der aber sehr gut durch das Drafting ausgeglichen wird und somit alle Spieler gleichermaßen trifft. Gespielt wird über drei Runden mit jeweils drei Zügen - also hat man für das gesamte Spiel insgesamt nur neun Züge zur Verfügung. Hier will jeder Zug gut überlegt sein. In den allerersten Runden der ersten Partie fühlen sich die Züge sehr schwach an. Sobald man aber ein Gefühl für das Spiel und die Verzahnung der Aktionen bekommt, sind sehr mächtige und ausführliche Kettenzüge möglich. Die Spielzeit unserer ersten beiden Partien waren jeweils ca. 90 Min.

Nach der ersten Partie haben wir direkt eine zweite Partie angeschlossen und es werden noch viele weitere Folgen. Das Spiel ist einer unserer neuen Favoriten.

Faraway

Eigentlich hatten wir als Absacker im Anschluss nur eine kurze Runde Faraway geplant - auch hier unsere erste Partie und auch hier blieb es nicht bei nur einer Runde.

Faraway ist ein schnelles Kartenspiel mit recht einfachen Regeln, aber einem interessanten Wertungsverfahren. In jeder Runde haben wir drei Karten auf der Hand und alle Spieler spielen gleichzeitig verdeckt eine Karte in ihre Auslage. Dann werden diese Karten aufgedeckt. Aus der Kartennummer ergibt sich die Reihenfolge, nach der im offenen Drafting neue Karten nachgezogen werden - der Spieler mit der niedrigsten Kartennummer beginnt. Sofern eine Karte mit einem Landkartensymbol ausgespielt wurde darf der Spieler zusätzlich eine oder mehrere Bonuskarten verdeckt ziehen und eine davon offen seiner Auslage hinzufügen. Auf jeder Karte und Bonuskarte finden sich oftmals Symbole. Zusätzlich gibt es ggf. Bedingungen die erfüllt sein müssen, wenn die Karte gewertet wird und eine Angabe, was die Karte wertet (X Siegpunkt pro bestimmtem Symbol / pro Karte einer bestimmten Farbe / …).

Nachdem acht Runden gespielt wurde, wird abgerechnet. Hierzu werden für jeden Spieler alle regulären Karten in der Auslage verdeckt - die Bonuskarten bleiben offen liegen. Dann werden die Karten rückwärts aufgedeckt und gewertet, die zuletzt gespielte Karte wird also zuerst gewertet. Das besondere? Alle Wertungen der Karte, sowie die Bedingungen, die für die Wertung erfüllt sein müssen beziehen sich ausschließlich auf die bereits aufgedeckten Karten - was alle vor der gewerteten Karte gespielten Karten ausschließt. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt.

  • marv99@feddit.orgM
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    10 hours ago

    Beide Spiele kannte ich noch nicht und hören sich sehr interessant an. Vielen Dank für das Teilen Deiner / eurer Spielerfahrungen.

    • Elvith Ma'for@feddit.orgOPM
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      3 hours ago

      Tipp zum Ausprobieren: Yucata.de hat für die Weiße Burg eine Lizenz und bietet das als Online-Variante an. Die Seite ist deutsch, werbefrei und kostenlos bzw. spendenfinanziert. Optik im Vergleich zu den “kommerziellen” Online-Brettspiel-Seiten etwas altbacken, aber alles ist funktional.