Aussagen von Österreichs Song-Contest-Gewinner JJ, der sich in einem Interview gegen eine Teilnahme Israels am Bewerb nächstes Jahr in Österreich ausgesprochen hatte, haben eine breite Debatte ausgelöst. Am Freitag äußerte sich auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Gegenüber der „Kronen Zeitung“ sagte er, dass zwischen einer „unverrückbaren Haltung zum Staat Israel“ und der Kritik an der aktuellen Regierung des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu „speziell im Fall Gaza“ unterschieden werden müsse.
Mit der Argumentation könnte man auch Russland wieder einladen. Ist das die Intention? Kann man ja durchaus argumentieren, aber dann sollte man auch konsequent sein.
In der Hoffnung, dass nicht sofort erbitterter Streit ausbrechen muss, sondern man sich einfach sachlich auch zu einem kontroversen Thema austauschen kann:
Im Gegensatz zu Russland hat Israel die jüngste Eskalation in der Rolle des (im allgemeinen als legitim anerkannten) Verteidigers gegen den Überfall der Hamas begonnen, bevor es sich durch sein Vorgehen derart selbst delegitimerte. Der Nahost-Konflikt ist absolut nicht so eindeutig schwarz und weiß wie der Krieg gegen die Ukraine, auch wenn Netanjahu gerade baggerweise Schuld auf sein Land schaufelt. Während wir in der Ukraine einen klaren Aggressor haben, lebt der Vernichtungswille im Nahen Osten nach wie vor auf beiden Seiten, was die Beurteilung des Gesamtkonflikts(!) erheblich erschwert.
Ja, das ist schon ein Unterschied. Mittlerweile geht diese Vernichtungskampagne aber schon so lange, dass das als Begründung, Israel nicht auszuschließen, nicht mehr ausreicht.
Ich bin insofern auch völlig bei dir, dass es täglich schwieriger wird, einen Nicht-Ausschluss zu rationalisieren.
Netanjahu spielt halt auch noch in die Karten, dass der Nahost-Konflikt im Gegensatz zum Krieg gegen die Ukraine ein Dauerzustand ist, aber der Druck wird steigen.